Mexico Part 1

Tecate, Mexico. Wir haben ja schon einige Grenzübertritte gemacht. Doch eine solche krasse Veränderung wie beim Linienübertritt USA/Mexico haben wir noch nirgends erlebt. In der Regel kommt es schleichend - doch da war es sofort und unmissverständlich. Fertig Honeymoon Plüschsitzreisen à la USA.
Streunende Hunde, heruntergekommene Häuser, schlechte Strassen, unorganisiert und Formel 1 Fahrer - oder welche, die es gerne wären - auf den Strassen. Mexico hatte uns von der ersten Sekunde an. Mit der in der Tat eindrücklich hohen „Trumpmauer" im Rücken machten wir uns auf, die Peninsula Baja California zu entdecken. Wir fuhren über das Napa Valley Mexicos in Richtung Küste. Haben am Strand im Auto übernachtet, Kakteen gezählt, die so hoch waren wie die Mauer an der Grenze, haben uns begleiten lassen von den vielen Geiern in der Luft und links immer das hellblaue Meer. Eine wunderschöne Natur, grandios! Leider auch grandios zugemüllt mit Abfall. Wir bekamen kein gutes Bild geboten. Wo wir stoppten, wo wir auch hinschauten - Abfall überall. Achtlos, Sorglos. Respektlos. Schade.
Höhepunkt unserer Bajareise war sicherlich das erneute Wiedersehen mit unseren persönlichen Reisepäpsten und lieben Freunden Brigitta und Paul. Wir haben vier fantastische Tage inmitten Orangen-, Mandarinen-, Zitronen- und Grapefruitbäumen verbracht. Haben viel gelacht, Zeit mit Orangen pressen verbracht und das Leben im Auto so richtig genossen. Die Baja lässt sicherlich das Camperherz höher schlagen. Hier ist es noch möglich direkt am Strand mit dem Rauschen der Wellen einzuschlafen und das glitzern des wunderschönen Wassers zu geniessen. Kleine Städtchen (klein, nicht sonderlich schön)  immer wieder unterwegs - die Baja lebt von der Natur. Definitiv.

Nach über 2000 Kilometern auf der Baja haben wir die Autofähre genommen und sind nach Mazatlan (12 Stunden) geschippert. Zusammen mit gefühlten 5000 Campesinos (alle einen Kopf kleiner als SIE - so ging SIE wenigstens nie verloren). Das war uns dann etwas zu viel. Also haben wir uns in der Kabine eingesperrt und die Überfahrt mit John Wick 3 im TV genossen. 

Die ersten 300 Kilometern auf dem Festland wie am Anfang beschrieben... Wäre es so weiter gegangen, wir wären wohl direkt nach Guatemala durch gefahren. Nach Kilometer 301 und unserer ersten Übernachtung in Tequila hat es aufgehört. Die Stadt mit ihrem wunderschönen kolonialen Touch, hat uns dann auch so richtig toll mit einem Fest in der Innenstadt empfangen. Wir haben es uns gut gehen lassen und ja, so stellt man sich Mexico irgendwie vor. Haben uns eine Führung zu den Agavenfeldern gegönnt und uns über Herstellungsprozess und Geschichte des Tequila informiert.

Guadalajara war noch wenige Kilometer entfernt und soll der Ort sein wo SIE ein Hacken auf ihrer To do Liste setzen konnte. Lucha Libre (mexikanisches Wrestling). Auch hier haben wir uns einen Sachkundigen organisiert der mit uns in einen Vorort gefahren ist, um das ungeschliffene und ehrliche Lucha Libre zu zeigen. Lustig wars und sehr authentisch. Die Zuschauer stehen in Sachen Niveau den Fussballfans in nichts nach - im Gegenteil. Guadalajara, resp. der schöne Platz mit der gewaltigen Kathedrale hat uns gefallen. Und so ging es weiter, sogleich zum nächsten Höhepunkt.

Morelia. Winterlager und Schutzgebiet der Monarchfalter, welche teils bis zu 5000 Kilometer „gereist“ sind, erholen sich auf 3000 Meter Höhe in den Kiefernwäldern im Hochland der Sierra Nevada.
Nach 3 Stunden Autofahrt und 1 Stunde Höchstleistung zu Fuss am Berg, fanden wir den besagten Ort. Wunderschön, fast schon berührend und beruhigend. Sehr schön zu sehen, wie Millionen von Schmetterlingen in der Luft tanzen oder in den Bäumen hängen und bis zu 3 Meter lange Trauben bilden um sich vor niedrigen Temperaturen und dem Wind zu schützen. Ein wahres Naturspektakel! Noch wenige Tage, dann ziehen Sie wieder Richtung USA oder sogar Kanada. Sie fliegen in Gruppen von einigen hundert und legen bis zu 300 Kilometer am Tag zurück. 

Von Morelia, einer sehr hübschen Stadt - mit einer ebenfalls gewaltigen Kathedrale - ging es zu den Pyramiden in der Nähe von Mexico City. Drittgrösste der Welt. Um 8 Uhr wurden die Tore geöffnet - wir standen um 8.15 Uhr bereits auf der Spitze des Sonnentempels. Eindrücklich was man vor 2000 Jahren hier errichtet hat. Selbst auf dieser doch so heiligen Stätte, liegt Abfall …

Wir ziehen weiter. Fahren Richtung Puebla. Die Stadt hält, was sie verspricht. 70 Kirchen gibt es hier. Eine Stadt die so richtig lebt. Wunderschön, spannend, tolle Gastronomie, viele lachende Menschen und so viel Geschichte. Hier gefällt es uns so richtig. Wir geniessen das Flair und den Rundgang durch den historischen Teil Pueblas mit Diego.

Wir sind froh, gesund und ohne Probleme im Herzen von Mexico angekommen zu sein. Und jetzt….

...jetzt gehts noch weiter in den Süden nach Oaxaca. Zum „dicksten“ Baum der Welt. Nach dem grössten und ältesten nun also auch noch der dickste. Wer uns sagen kann wo der dünnste steht - wir fahren hin. Versprochen. Auch der sagenhafte Wasserfall Hierve el Agua soll dort in der Umgebung sein.

Wir freuen uns auch auf Pyramiden im Dschungel und Senoten mit so blauem Wasser - wie wir es wohl noch nie gesehen haben - auf der Yucatan Halbinsel. Wir erzählen davon. Etwas später.

Bis dahin wünschen wir euch allen nur das Beste. Wir sind gesund, Mundschutz ist in der Tasche, ready wenn wir in ca. vier Wochen kurz in die ‘sichere’ Schweiz kommen.

Corona hin oder her - ihr müsste euch von uns umarmen lassen.

Zebu und die Vollis

PS: Schaut euch die Begegnungen an - wunderbare Menschen

PS: Schaut euch die Fotos unter Photo II / Baja California, Tequila_Guadalajara und Morelia_Puebla an - wunderbare Momente

rita vollenweider