Halifax, Cabot Trail & Neufundland

Nun gut - ich bin nun also auch angekommen in Kanada. Die beiden haben auf alle Fälle mal gestrahlt als sie mich (oder das Auto) gesehen haben. Die Erleichterung war gross - das Prozedere absolut unkompliziert und alles schadenfrei (gern geschehen liebe Helvetia für die CHF 750.-). Von Halifax machten wir uns auf zum Cabot Trail. 300 Km lang und bekannt für einer der schönsten Rundfahrten der Welt. Unterwegs in der Murphy Cove das erste mal im Auto übernachtet (bei Regen und ca. 3 Grad in der Nacht). Wir können bestätigen, die Heizung funktioniert. 

Cabot Trail (www.cabottrail.travel) Weisskopfseeadler soll man dort sehen können sagten sie….viele Elche auch, sagten sie…..und Kojoten. Gesehen haben wir gar nichts. Die Natur ist schön. Aber zu so richtigen Begeisterungsstürmen liess uns das nicht hinreissen. Vielleicht lag es auch am Wetter…oft regnerisch und bitter kalt. Vielleicht auch daran, dass wir bereits Küstenstrassen gefahren sind (auf einem anderen Kontinent) die uns einfach umgehauen haben. Der Höhepunkt war sicher unser Übernachtungsplatz - direkt am Meer - mit Sonnenuntergang und einem springenden Delfin. Und gerade just in dem Moment wo man denkt, hach jetzt ist man endlich angekommen und schöner gehts nicht mehr….steht er auf und will den Wassertank füllen. Gott möge seinen Tatendrang segnen… mal kurz innen prüfen ob der Tank überhaupt verschlossen ist wäre zu viel verlangt gewesen …wie kleine Kinder, alles muss man ihnen sagen! Nun gut - der Delfin war nun plötzlich auch scheisse und während 2 Stunden wurde fluchend das Wasser abgeschöpft (sprich ALLES aus dem Fahrzeug räumen, trocknen, die Schränke mit Tüchern auslegen und wieder einräumen). Am nächsten Tag dann das Spiel von vorne um die nassen Tücher zu ersetzen. Lässig gsi - nei würkli. Dafür hier und jetzt und ganz offiziell - unser Auto ist nun wirklich sauber.

Mit der Fähre gings weiter nach Neufundland (7 Stunden Überfahrt). Bereits die ersten Meter auf dem ‚neu-gefundenenen-Land’ überzeugten uns. Die Natur an Schönheit kaum zu übertreffen. Dunkelblaue Seen, satte Wälder und die Menschen…die Einheimischen Neufundlands gelten als äusserst freundlich und wir spüren das jeden Tag - und zwar volle Kanne. Ausnahmslos! Wo wir hinkommen flippt man fast aus wegen dem Auto - überall wo wir halten werden wir in Beschlag genommen und teils eingeladen. So müssen sich Hollywood Stars also fühlen….wir finden es noch amüsant. Ob wir dann in Mexiko oder Guatemala auch so offen reagieren werden, wenn plötzlich das Auto vorne dran stoppt, der Fahrer aussteigt mit den Worten ‘That’s Quite A Rig’ und mehr darüber wissen will, sehen wir dann noch. Das Fahrzeug ist ein echter ‚door-opener‘ und wir haben dadurch bereits sehr schöne Begegnungen gehabt. 

Vom Gros Morne Nationalpark - www.pc.gc.ca/en/pn-np/nl/grosmorne (4 Nächte gecampt an fantastischen Lagen wiederum direkt am Meer) sind wir weiter ins Landesinnere und wieder an die Küste gefahren. Haben schwimmende Eisberge gesehen, die ersten Elche (Mama mit Babyelch) und erholen uns nun in einem fantastischen Airbnb direkt am Wasser. Empfangen wurden wir mit aufgezogener Schweizer Fahne (wir nennen das 6 Sterne Gastfreundschaft). Der erste lebende Lobster wurde auch schon ausgesucht und verspeist (man holt 40 Mio. pro Jahr aus den Gewässern Kanadas). Sie mag - er gar nicht. Ach ja, darf man noch vom Drohnenabsturz erzählen?..Nein - nein er will nicht. Okay…ist ja auch nicht viel passiert. 

Meine Hufe sind geklopft, das morgendliche Kondenswasser an der Windschutzscheibe mit meiner Schnute getrocknet - unfreiwillig!!! - der Tank ist voll (90 Rappen der Benzinliter), der Kühlschrank ebenso. Nun geht es weiter mit guter Musik und einem Lächeln im Gesicht durch das schöne Land das uns jeden Tag noch besser gefällt…die Gefahr nicht weiter ziehen zu wollen steigt an. …nach 4 Wochen haben wir das Gefühl auf unserer Reise angekommen zu sein. Immer weiter - ohne grossen Plan und gespannt auf die nächsten Begegnungen.

Euer Zebu und die Vollis

PS: gefahrene Reiseroute unten auf der Hauptseite

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