Von Washington nach Washington

Nach Portland, Boston und Philadelphia nun auch noch Washington DC.
Wir haben sie gesehen, die Männer in ihren dunklen Anzügen und dem amerikanischen Pin. Haben sie gesehen, die schwarzen Suburbans mit den Bodyguards und den Regierungsmitarbeitern. Wir waren begeistert von den architektonischen Meisterleistungen und den fantastischen Monumenten verteilt in der Stadt - ein kühler, aufgeräumter Ort. Imposant sicher, herzlich eher nicht.
Das Land ist stolz auf seine militärische Kraft und zeigt dies auch. Überall wird dem Krieg gedenkt und gedankt. Teils anmutend schön, teils erschreckend naiv. Donald war gerade nicht da, als wir beim weissen Haus vorbei schauten - dafür seine 10 Sniper auf dem Dach, die die kompletten 360 Grad im Blickfeld hatten. Das Wetter war top, teils sehr heiss (bis 40 Grad) jedoch sehr schön. Wir waren von morgens bis abends mit den Fahrrädern unterwegs, haben diverse Museen besucht (Spy und Newseum hätten einen Preis verdient!) und natürlich alles was die Schaltzentrale der Welt sonst noch so ausmacht (Capitol, Lincoln Statue, Washington Monument, und und und…). Wir hatten fünf wunderbare Tage in Washington DC und es war ein guter Abschluss unserer Städtetournee an der Ostküste. Zeit weiter zu reisen. Ziel war der 3,500 km entfernte Yellowstone Nationalpark Richtung Westen.

Wir fahren an den wunderschönen Lake Michigan der den Malediven in punkto Farbe des Wassers in Nichts nachsteht. Weiter durch Chicago und dann eigentlich nur noch gerade aus Richtung Yellowstone Nationalpark. Damit wir auch noch richtige Präsidenten von diesem Land gesehen haben, sind wir zum Mount Rushmore National Memorial gefahren. Dort durften wir vier ehemalige und wahrhaftig grosse Präsidenten des Landes in Stein begutachten (Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln - jedes Porträt 18 Meter hoch). Sehr eindrücklich. Danach hat uns unser Toyota in die Badlands gebracht. Drei Tage waren wir in diesem Nationalpark. Der hat uns besonders gut gefallen mit seinen Felsformationen, unserer ersten Bisonbegegnung auf amerikanischem Boden und ein paar tollen Gesprächen wieder mit Menschen, die wie immer alles wissen wollten. Manchmal wären da nur schon winzige Anzeichen von Annäherungsängsten wünschenswert… nun gut, andere Länder, andere Sitten.

Wir hatten schöne Campingübernachtungen und weniger schöne. Die scheiss Mücken haben uns das Leben nicht einfacher gemacht - wir ihres dafür reihenweise beendet. Wir trafen tolle Menschen und solche die es bestimmt mal noch werden. Und solche, die begeistert sind von ihrem Häuptling, welcher die Wirtschaft so toll in Schwung halte.

Was wollen wir erzählen von einem Ort der uns von der ersten Sekunde an den Atem geraubt hat? Der Yellowstone Nationalpark ist wunderschön und riesig (bietet gut 400 km Strassen) - wir sind über 1000 km gefahren. Haben viele Bisons (ganze Herden) gesehen, Flüsse, Seen, Wälder, Wasserfälle a gogo, und ja, sogar von weitem einen schwarzen Wolf. Die Welt scheint hier wirklich noch in Ordnung zu sein.
Trotz Hauptsaison haben wir überall problemlos Übernachtungsplätze gefunden und hatten nie das Gefühl, dass der Park überlaufen ist. Insgesamt haben wir acht sehr schöne Tage im Yellowstone und Grand Teton Nationalpark verbracht. Bären haben wir leider noch keine gefunden und dies obwohl wir extra noch einen Hike in einem Bärenreichen Gebiet gemacht haben und richtiggehend durch die Wälder leise und einsam geschlichen sind (natürlich mit Bärenspray bewaffnet) - nicht intelligent, wir wissen es (haben wir aber auch noch nie von uns behauptet).

Mittlerweile sind wir in Seattle angekommen. Sprich die USA Durchquerung vom Osten nach Westen hinter uns gebracht. Es ist vom Timing her auch genau richtig. Denn, es wird bereits kühler… und Schnee sehen wir auf unserer Reise keinen (sonst bricht ER ab). Wir geben nun für eine Woche das Zigeunerleben auf und hausen in einem hübschen Airbnb. Gönnen unserem Toyota einen neuen Ölfilter, kristallklares Öl und genug Schmiere, damit er weiterhin läuft wie ein Örgeli. … und wir? Wir lassen’s uns auch gut gehn! Hufe putzen, Fell bürsten, Mähne striegeln…äh, was? Ich nicht? Ok, dann eben nur ER und SIE….

Liebe Grüsse und vielen Dank für eure vielen Meldungen immer und immer wieder. Wir denken auch an euch.

Zebu und die Vollis

PS: Wir lachen, wir singen, wir reden, wir streiten, wir necken, wir schweigen, wir essen und geniessen. Immer zusammen! Also nichts neues von uns dreien. Niemand ist krank (wenigstens nichts physisch) und wir hatten noch keinen einzigen negativen Zwischenfall. Ich weiss, dass liegt an mir - denn dafür haben sie mich ja mitgenommen.

Bilder von Washington DC, Badlands Nationalpark, Yellowstone & Grand Teton Nationalpark

anbei einige Handy-Schnappschüsse

rita vollenweider